Galerie
Galerie

Queere Akt Fotografie

Queere Akt Fotografie

Eins meiner liebsten Steckenpferde in der Fotografie ist die Akt Fotografie.
Hier arbeite ich am liebsten mit queeren Menschen zusammen, um ganz individuelle Portraits zu schaffen.
Hier können sich Menschen zeigen, ihr inneres nach Außen kehren.
Und gerade für Menschen aus dem LGBTIQ Spektrum kann es äusserst selbstermächtigend sein, Fotografien von sich selbst zu besitzen auf denen sie selbstbewusst aussehen.

Ich grenze mich hier gerne von vielen anderen Fotografen ab. Meine Modelle und Kunden werden stets auf Augenhöhe fotografiert.
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich gelangweilt von Fotografen, die Akt mit Pornographie gleichsezen und den immer gleichen Klischeebildern.

Wenn ich sehe wie Frauen immer in devoten (Und Männer in Dominanten) Posen fotografiert werden, dann frage ich mich wie weit wir im 21. Jahrhundert zum Thema eigentlich sind?
Nein, ich habe da eine andere Herangehensweise: Bei mir werden Menschen fotografiert. Nicht Puppen.

Ich will das sie sehen wie wunderbar sie sind, wie einzigartig. Und ich will provozieren.
Wobei ich mich als Feministin immer frage warum ein nackter Körper eine nicht heteronormativen Person provoziert und wer eigentlich bestimmt was die Norm ist?

Und eine Provokation der Provokation wegens ist meines Erachtens nach nicht gerade eine erfüllende Sache.
Ich will das der Betrachter meiner Akt Fotografien sein Gehirn benutzen muss. Das er zweimal hinschaut.
Und das er seine Sehgewonnheiten hinterfragt.
Queere Fotografien sind keine Erfindung von mir. Portraits dieser Art gibt es seitdem es die Fotografie gibt.
Sie waren schon immer ein Mittel der Emanzipation und des lustvollen Spiels mit Körpern.
Und in der Regeln sollten derartige Fotografien ein Gegengewicht zu Körperkult, Jugendwahn, Sexismus und Mainstreamästhetik sein.
Hier trete ich in die Fussstapfen der „alten“ Meister der queeren Künste.
Und es ist mir eine große Ehre wenn Leute zu mir kommen, mir ihr Vertrauen als Fotografin schenken, sich mir verletzlich zeigen können und ich Portraits von ihnen mache die Ihnen gerecht werden.
Ich freue mich auf die Zukunft der LGBTIQ-Kunst. Durch das Internet ist es heute möglich endlich Sichtbarkeit zu erzeugen. Für sich und andere.

Ich erinnere mich auch noch an mein Coming Out. Damals habe ich eine Hobbyfotografin kennengelernt und sie machte Fotos von mir.
Das war für mich ein Meilenstein. Auf der einen Seite Spielerisch einen Raum zu haben um mit meiner Identität zu spielen und auf der anderen Seite etwas für die Ewigkeit zu besitzen was den Anfang meines Werdeprozesses dokumentierte. Ich habe diese Fotos immer noch auf meinem Computer. Sie sind handwerklich schlecht gemacht. Aber sie einmal im Jahr rauszuholen und zu sehen was für eine Reise hinter mir liegt und wo ich heute stehe, das ist eine Erinnerung die ich nicht vermissen möchte.

Ich könnte noch ewig weiter darüber schreiben warum queere Kunst wichtig ist. Aber am Ende muss das jedes Individuum für sich selbst entscheiden.

Für mich ist der wichtigste Punkt jedoch Menschen sichtbar zu machen. Und Fotos, die wenn sie sie anschauen Stolz empfinden.

Maskenaktion!

Der CSD Bremen ist eine wichtige ehrenamtliche Institution auf die viele queere Menschen angewiesen sind.
Tolle Menschen engagieren sich hier, finden Community und sinnhafte gesellschaftliche Teilhabe.
Das ist wichtig, denn: queere Menschen leiden oft unter Vorurteilen und und Marginalisierungen.
Gerade mit Einzug der AfD wurde dies nicht einfacher. Politisch und gesellschaftlich erlebt die Welt
einen politischen Rollback.

Denn auch wenn reisserische Medienberichte oft von einer „Schwulenparade“ schreiben, so verkennen sie dass der CSD keine Party ist.
Er ist eine politische Institution, die sich für Menschenrechte einsetzt.
Es geht um Forderungen zur Teilhabe, im Kampf gegen Gesetze, die auch im 21. Jahrhundert diskriminieren und natürlich um Sichtbarkeit.
Und dann kam auch noch Corona und hat uns alle hart getroffen.
Finanziell und auch juristsich nicht leicht da eine Demo auf die Beine zu stellen,
die für tausende Menschen lebenswichtig ist.

Also, was tun?

Da kam Robert Dadanski (Vorstand CSD Bremen) eine zündende Idee!
Masken schützen nicht nur gegen das Virus, sie können auch ein politisches Statement sein!
Also wurden Regenbogenmasken produziert um sie gegen Spende abzugeben.
Als ich davon Wind bekam schrieb ich Robert sofort an. Wir kennen uns schon eine ganze Weile durch die Arbeit beim CSD Bremen und auch wenn ich derzeit nicht mehr aktiv
im Verein an der Organisation beteiligt bin, so setze ich mich doch gerne für eine gute Sache an.
Um Promotion für die Regenbogen Masken zu machen bat ich ihm an hochwertige Portraits zu produzieren.
Gesagt getan: Schon am nächsten Tag kam Robert persönlich vorbei und gab mir ein Paket mit Masken.
Ich musste also nur noch Modelle finden, ihnen eine Maske schenken und ein Fotos machen und es bearbeiten.

Mein Dank gilt an dieser Stelle den Freiwilligen Helfern!

Die so gewonnenen Spenden halfen, dass der CSD trotzdem stattfinden konnte und nicht nur dies, er
war einer der größten des Jahres, auch dank Regenbogenmasken und viel Engagement, mit großartigem Hygienekonzept

Heute gibts es unzählige Fotos von Regenbogenmasken. Hier den Grundstein gelegt zu haben und einen Teil etwas größeren zu sein ist eine Ehre gewesen.
Einen kleinen Ausschnitt dieser Arbeit seht ihr hier:

Hey Dieb! Netter Versuch!

Öffne einen Chat!
1
Schreib mir über Whatsapp!
Scan the code
Du hast Fragen zur Photonenhexe?
Schreib mich einfach an!